Vereinsgeschichte
Am 2. Weihnachtstag 1892 wurde in der Gastwirtschaft „Zum alten Wrangel“ der CVJM Rödinghausen aus der Taufe gehoben. Nach dem Vorbild anderer Jünglingsvereine sollte es auch in Rödinghausen einen CVJM geben, der sich vorwiegend mit christlichen Themen beschäftigte. Bei der Gründung sollen angeblich 12 junge Männer anwesend gewesen sein. Für die meisten Männer war es wohl die einzige Möglichkeit, sich mit Gleichaltrigen außerhalb der Hausgemeinschaft zu treffen. Die Versammlungen dürften um 1900 im Gemeindehaus an der Wehme stattgefunden haben, denn dort hatte auch der Pfarrer der 1. Pfarrstelle seinen Wohnsitz. Das Gemeindehaus stand auf dem Gelände des heutigen Wiehenparks/Tennisplätze. Der Pastor war bis zum 2. Weltkrieg in den meisten Fällen auch der 1. Vorsitzende des CVJM. 1893 fungierte in diesem Amt Pastor Gronemeyer. Bereits 1888 wurde ein Jungfrauenverein gegründet, der bis ca. 1980 eigenständig war. Erst dann wurde die Mädchenarbeit in den CVJM integriert.
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es im Verein eine Turnabteilung. Immer wieder wird davon berichtet, dass besonders in den Kriegszeiten die CVJM-Arbeit „eingeschlafen“ sei. Dies ist sicherlich erklärbar, denn viele junge Männer waren bei der Wehrmacht bzw. damit beschäftigt, die Familie in diesen schweren Zeiten über Wasser zu halten. Während der Nazi-Herrschaft waren alle Freizeitaktivitäten des Vereins verboten.
Leider liegen wenig Unterlagen aus der Zeit zwischen den Weltkriegen vor. 1923 hatte der Verein 25 Mitglieder. Treffpunkt war das Gemeindehaus an der Wehme, welches 1913 neu erbaut worden war. Dies wurde dann ca. 1965 abgerissen. Persönlich kann ich mich noch daran erinnern, dass in dem Saal noch Turngeräte (Pferd/Barren) standen, obwohl in den 60iger Jahren nicht mehr geturnt wurde.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die CVJM Arbeit wieder aufgenommen. Hier war es hauptsächlich Pastor Clausen, der besonders für Bieren zuständig war. Ferner wurde die Jugendarbeit durch den Kreisverbandssekretär unterstützt. Um 1950 war dies ein Herr Strack, später Helmut Schlingheide und Walter Krug. Die Jungschar wurde von Manfred Schotte begleitet. Als Versammlungsort trafen sich die Jugendlichen in der alten Kantorei, während sich die Jungschar schon im Gemeindehaus Schwenningdorf traf. Mitte der 50iger Jahre spielte man im Rahmen der CVJM-Kreisverbände Feldhandball. Ab etwa 1965 wurde nur noch Kleinfeldhandball gespielt, aber es fehlte im Bünder Raum an großen Hallen.
Eine Blütezeit erlebte unser Verein zwischen 1970 und 1990. Im Schützenhof Ennigloh gab es die jugendevangelistischen Veranstaltungen von „Jugend ruft Jugend“. Moderne Musik und packende Verkündigung zogen bis zu 600 Jugendliche an. Dies strahlte auch auf Rödinghausen aus. In Zusammenarbeit mit Pastor Stumpf und den CVJM Bieren und Westkilver trafen sich oft über 60 Personen in Bibelkreisen, ein eigener Jugendchor unter der Leitung von Herbert Glüer-Beinke war ein großer Anziehungspunkt. Im Gemeindehaus Schwenningdorf fanden Jugendevangelisationen statt. Der Bereich Handball spielte nur eine untergeordnete Rolle.
In dieser Zeit bekamen die CVJM Bieren, Rödinghausen und Westkilver einen eigenen Jugendreferenten durch den Kirchenkreis Herford gestellt. Dies waren Horst-Walter Thomas, Ulrich Strothmann, Gottfried Hoffmann, Annelie Schöneberg, Sabine Hülsiepen, Stefan Gosch und derzeit Peter Bulthaup. Jeder auf seine Art prägte auch die Arbeit beim CVJM Rödinghausen. Höhepunkte der Vereinsarbeit sind auch die Sommerfreizeiten, in denen junge Menschen in toller Gemeinschaft fern ab von der Heimat christliche Inhalte erleben dürfen.
Mit dem Anbau an das Gemeindehaus verlagerte sich die Gruppenarbeit dorthin. Der Keller und die großen Räume bieten ideale Bedingungen für große und kleine Veranstaltungen. Über die rasante Entwicklung des Handballsports findet man Informationen auf unserer Handballhomepage (http://www.cvjm-roedinghausen-sport.de/).
Eckhard Schröter